Petition zur Rettung des Trinkwassers im tschechisch-polnisch-deutschen Grenzgebiet
Gemeinden in der Region Liberec droht der Verlust von Trinkwasservorkommen für bis zu 30 000 Einwohner. Sie sind durch die bestehenden Aktivitäten und den Ausbau des polnischen Braunkohletagebaus Turów gefährdet.
Der weitläufige Braunkohletagebau wirkt sich auf die Lebensqualität der Einwohner des tschechischen Grenzgebiets negativ aus, vor allem durch Betriebslärm, die Menge des Flugstaubs, zu denen Emissionen aus dem benachbarten Braunkohlekraftwerk Turów hinzukommen, Risse und Wertminderung von Liegenschaften wegen der Instabilität des Untergesteins sowie dem Absinken des Grundwasserspiegels und dem damit verbundenen Austrocknen von Brunnen. Viele Gemeinden in der Region sind nicht an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen, und die Bewohner sind daher nur auf eigene Brunnen oder gemeinsam genutzte Bohrlöcher angewiesen.
Der Tagebau Turów verfügt über eine Bergbaulizenz, die nur bis April 2020 gültig ist. Sein Betreiber beantragt jedoch eine Verlängerung der Lizenz bis 2044. Zugleich soll der Tagebau bis auf eine Entfernung von 150 bis 200 m von der Staatsgrenze zur Tschechischen Republik erweitert werden, wobei die nächste tschechische Gemeinde Uhelná nur 1000 m von der tschechisch-polnischen Grenze entfernt ist. Im Falle einer Verlängerung des Abbaus bis 2044 droht bis zu 30 000 Einwohnern im tschechischen Grenzgebiet der Verlust von Trinkwasser.
Das laufende Genehmigungsverfahren des Vorhabens verstößt gegen europäisches Recht, namentlich gegen die SUP-Richtlinie, die UVP-Richtlinie, die Wasserrahmenrichtlinie und das Pariser Klimaschutzabkommen.
Der vollständige Wortlaut der Petition ist auf den Websites der Region Liberec und der unten aufgeführten Gemeinden verfügbar. Ab Montag, dem 12 Dezember 2019 kann die Petition auch auf der Website www.stopturow.cz unterzeichnet werden.
Die Autoren der Petition:
Kraj Liberecki und an den Tagebau angrenzende Städte Bílý Kostel nad Nisou, Černousy, Dětřichov, Frýdlant, Heřmanice, Hrádek nad Nisou, Chotyně, Chrastava, Kunratice i Višňová und Greenpeace Tschechische Republik