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Tagebaue unter der Lupe der polnischen Tageszeitung "Rzeczpospolita"

Barbara Oksińska schreibt in "Rzeczpospolita" über den Widerstand von Nichtregierungsorganisationen und lokalen Gemeinschaften gegen den Bau weiterer Braunkohlegruben in Polen.

Braunkohle ist der billigste, aber gleichzeitig der schmutzigste Brennstoff, der in Polen zur Stromerzeugung verwendet wird. Wie im Pariser Abkommen vorgesehen, sollten wir die Kohleverstromung schrittweise auslaufen lassen und die Investitionen in erneuerbare Energiequellen erhöhen. Die polnischen Kohleunternehmen versuchen jedoch hartnäckig, entgegen den EU-Empfehlungen, bei den emissionsreichen Brennstoffen zu bleiben und neue Tagebaue zu offnen. Solche Aktionen rufen Widerstand von Ökologen, Aktivisten und NGOs hervor, aber auch von lokalen Gemeinschaften, für die das Leben im Schatten der Tagebaue ernsthafte Probleme bedeutet.

Sigmund Solorz und seine "Reine Hypokrisie"

Am 28. April verweist die Tageszeitung Rzeczpospolita auf einen offenen Brief an Zygmunt Solorz-Żak, der von sechzehn NGOs (darunter "Rozwój TAK - Odkrywki NIE" und Stowarzyszenie Eko-Unia) unterzeichnet wurde. Solorz-Żak ist der Hauptaktionär des Kohleunternehmens Zespół Elektrowni Pątnów-Adamów-Konin S.A. Der Brief ist eine Antwort auf das von dem Geschäftsmann initiierte "Sauberes Polen-Programm" (Program Czysta Polska).Als das Programm im Sommer 2019 angekündigt wurde, protestierten die Bewohner der Region Konin, die von der Tätigkeit der Tagebaue des Unternehmens ZE PAK SA betroffen waren. Der Fernsehspot "Czysta Polska" ist nach Angaben der Unterzeichner eine Medienschau (Greenwashing), die geschaffen wurde, um das Image von Zygmunt Solorz-Żak zu verbessern und die öffentliche Aufmerksamkeit von den Aktivitäten des Kohlekonzerns abzulenken. Der Eigentümer von "Czysta Polska" fährt fort, die Umwelt im Namen des Profits zu verwüsten. Der Werbespot sagt, wie verschmutzt Polen ist, fügt aber nicht hinzu, dass ZE PAK einer der Gründe dafür ist. Neue Tagebaue werden immer geplannt.

"Nie" dla kopalni odkrywkowej w Turowie

"Rzeczpospolita" macht auch auf die Probleme der Bewohner der Region Liberec in der Tschechischen Republik aufmerksam. Klimaminister Michał Kurtyka hat kürzlich eine Entscheidung zur Verlängerung der Konzession für den Abbau des Tagebaus um sechs Jahre erlassen. Darüber hinaus bewirbt sich die PGE noch immer um eine neue Konzession für weitere 25 Jahre. Die Erweiterung des Tagebau und die Verlängerung der Konzession werden von den gefährdeten Bewohnern der Tschechischen Republik (mit Unterstützung der staatlichen Behörden, der lokalen Regierung und der sozialen Organisationen), heftig bekämpft. Die von den polnischen Behörden erteilte Konzession kann für fast 30.000 Menschen den Mangel an Zugang zu Trinkwasser bedeuten. Die Tschechen haben, noch vor der Konzessionserteilung eine Beschwerde gegen Polen an die Europäische Kommission und einen Brief an den Petitionsausschuss des Europäischen Parlaments, geschickt. Die Tschechen schreiben über Verstöße gegen europäisches Recht während der Konsultationen und über Orte, wo Wasser knapp sein kann. Die Petition wurde von 13 Tausend Menschen (darunter Deutsche und Polen) unterzeichnet. Abgeordnete aus der Tschechischen Republik und Deutschland, die bereits die Kommission für Umweltschutz konsultiert haben, haben sich den Protesten angeschlossen.

Umstritten ist auch der von der PGE geplante Tagebau "Złoczew" zur Lieferung von Kohle an Kraftwerk Bełchatów. Die Fortsetzung der Investitionen in die Braunkohle ist nicht nur eine Klimakatastrophe, sondern auch ein Drama für die Menschen, die in der Nähe der Tagebaue leben. Ein weiteres Problem ist die Unrentabilität der Tagebaue.  Oksińska zitiert Aleksander Śniegocki von WiseEurope: „Ich denke, dass nach der aktuellen Pandemiekrise die Diskussion über den Bau der neuen Tagebaue definitiv beendet wird. Die Energieunternehmen werden geschwächt werden und sicherlich werden nicht beschließen Milliarden von Zloty für Investitionen auszugeben, die keine wirtschaftliche oder strategische Rechtfertigung haben”.

 

https://energia.rp.pl/surowce-i-paliwa/wegiel/21408-odkrywkowe-kopalnie-w-ogniu-protestow

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