Tagebau Turów kann den Abbau innerhalb der reduzierten Grenzen des Bergbaugebiets fortsetzen
Die Erteilung einer sechsjährigen Konzession durch den Klimaminister bedeutet die Fortsetzung des Braunkohleabbaus, der in Turów seit 1904 betrieben wird. Die Kohleförderung wird in einem reduzierten Bergbaugebiet "Turoszów-Bogatynia" durchführen. Die Grenzen des Tagebaus, wie sie in der Konzession von 1994 festgelegt wurden, werden nicht erhöht. Die Konzession von 1994 sah den Kohleabbau bis 2044 vor.
„Die Verlängerung der Konzession ist eine gute Nachricht für fast 15 Tausend Beschäftigte, sowohl für die im Turów-Komplex Beschäftigten als auch für alle Unternehmen, die mit dem Tagebau und dem Kraftwerk zusammenarbeiten. Es ist auch eine gute Nachricht für Millionen polnischer Familien, die Strom aus dem Kraftwerk Turów erhalten. Die Fortsetzung des Abbaus bedeutet in der Praxis eine Erhöhung der Energiesicherheit, die in der gegenwärtigen Situation einen zusätzlichen Nutzen bringt. Unser Land braucht heute eine konstante und ungestörte Energieversorgung. Der Energiekomplex Turów stellt diese Versorgung sicher” - sagt Robert Ostrowski, Vorstandsvorsitzender der PGE Górnictwo i Energetyka Konwencjonalna.
Im Rahmen des Konzessionsverfahrens wurde ein detaillierter Umweltbericht erstellt. Der Bericht enthält der Analysen der erwarteten Auswirkungen und vor allem spezifiziert die notwendigen Maßnahmen zur Minimierung der potenziellen Auswirkungen des Abbaus. Mehrere tausend Kommentare und Anträge wurden beantwortet. Teilnehmer des Verfahrens, sowie die am Verfahren interessierten Personen, haben die notwendigen Informationen zu allen Fragen erhalten, die Zweifel aufkommen ließen.
„Der Antrag fur die Entscheidung über die Umweltbedingungen des Projekts wurde von der PGE GiEK bereits 2015 gestellt. Das Verfahren der Voebereitung der Umweltverträglichkeitsprüfung hat über 5 Jahre gedauert. Die Konzession wurde am 21. Januar 2020 von dem Regionaldirektor für Umweltschutz in Wrocław erteilt. Regionaldirektor verpflichtet den Tagebau Turów spezifische Maßnahmen ergreifen um negative Auswirkungen des Magebaus zu minimalisieren” - betont Zbigniew Kasztelewicz, Vizepräsident des Vorstands für den Abbau der PGE GiEK.
Entsprechend den Anforderungen des nationalen und EU-Rechts haben Vertreter von Verwaltungsbehörden, der Öffentlichkeit sowie der Nachbarländer, d.h. der Tschechischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland, am Verfahren der Umweltverträglichkeitsprüfung teilgenommen. Im Rahmen dieses Verfahrens wurden Einwände erhoben.
„Öffentliche Konsultationen, auch mit der tschechischen und deutschen Gesellschaft, wurden in voller Transparenz und unter der Berücksichtigung der maximalen Wartezeit für die Positionen unserer Nachbarländer durchgeführt” - fügt Zbigniew Kasztelewicz hinzu.
Nach dem Prinzip der guten Praxis hat die PGE GiEK im Herbst 2019 in Chotyne und Uhelna zusätzliche, nicht durch gesetzliche Regelungen erfordete, Treffen mit tschechischen Einwohnern organisiert. Die Maßnahmen zur Beseitigung der möglichen Auswirkungen des Tagebaus auf die Grenzgebiete wurden diskutiert. Neben dem gesetzlich vorgeschriebenen Standardverfahren haben in der ersten Hälfte des Jahres 2019 auch Treffen mit den Einwohnern von Opole-Zdrój stattgefunden.
Die Auswirkungen des Tagebaus Turów auf die Wasserressourcen an der tschechischen Grenze waren ebenfalls Gegenstand des Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahrens und der grenzüberschreitenden Vereinbarungen. Der Grundwasserspiegel wird seit vielen Jahren von polnisch-tschechischen und polnisch-deutschen Spezialistenteams überwacht. Das Messnetz umfasst 550 Grundwasserstandorte, von denen mehr als 150 zum polnisch-tschechischen und polnisch-deutschen Messnetz gehören. Die Forschungsergebnisse der Spezialisten bestätigen, dass der Tagebau keinen Einfluss auf die Trinkwasserquellen hat. Um die einzige Trinkwasserfassung in Uhelna zu schützen, auf die sich der Tagebau auswirken könnte, wird die Dichtwand gebaut werden. Die Dichtwand, in einer Tiefe von etwa 60-110 m, wird errichtet werden, um Uhelna-Gebiet zu schützen.
Tagebau Turów ist der einzige Brennstofflieferant für das nahe gelegene Kraftwerk Turów. Das Kraftwerk ist in der Lage den Strom für etwa 2,3 Millionen Haushalte zu produzieren. Das Kraftwerk Turów erfüllt alle geltenden Emissionsnormen und ist auf die neuen Verpflichtungen der Europäischen Union vorbereitet.
Zurzeit betreibt das Kraftwerk Turów 6 Kraftwerksblöcke, die in den Jahren 1998-2005 in Betrieb genommen wurden. Das bedeutet, dass das Kraftwerk Turów zu eines der neuesten Systemkraftwerke in Polen gehört. Seit 2014 führt das Kraftwerk ein Anpassungsprogramm zur kontinuierlichen Verschärfung der Emissionsnormen durch. Zu diesem Zweck wird das Werk u.a. eine gründliche Modernisierung der Einheiten 1-3 durchgeführt. Der Wert des Projekts beträgt etwa 800 Mio. PLN. Der Abschluss dieser Aufgabe wird dazu beitragen, die Lebensdauer der Kraftwerksblocks um mindestens 20 Jahre zu verlängern, ihre Kapazität von 235 MW auf 250 MW zu erhöhen sowie ihre Effizienz und Verfügbarkeit zu verbessern. Während der Arbeiten werden die wichtigsten technologischen Elemente des Kraftwerks, d.h. Kessel, Turbinen, Generatoren, Elektrofilter und Steuerungssysteme modernisiert. Die Umsetzung des Projekts hat auch eine Umweltdimension - es wird zu einer erheblichen Reduzierung der Stickoxide, Schwefeldioxid- und Staubemissionen führen. Der Ausstoß von Stickstoffoxiden wird von 190 auf 175 mg/Nm3 reduziert; der Ausstoß von Schwefeldioxid wird auf 180 mg/Nm3 (von 400 mg/Nm3) gesenkt und der Ausstoß von Staub wird nach der Modernisierung 10mg/Nm3 erreichen (bisher betrug dieser Wert 50mg/Nm3).
Derzeit wird im Kraftwerk Turów der Bau eines modernen Kraftwerksblocks, mit einer Leistung von etwa 500 MW, abgeschlossen. Die Anwendung modernster technologischer Lösungen im neuen Kraftwerksblock Nr. 7 soll eine hohe Effizienz der Stromproduktion gewährleisten. Der neue Block wird effektiv Kohle verbrennen und alle Umweltschutznormen erfüllen. Die Emission von SO2 wird im Vergleich zu den ausgeschlossenen Blocks Nr. 8, 9 und 10 fast um das 20-fache und die Staubemission um das 10-fache reduziert. Aufgrund der Verpflichtungen der Klimapolitik wird der Block für den Bau der CCS-Anlage vorbereitet. Der neue Block wird die älteren, bereits stillgelegten Erzeugungseinheiten ersetzen werden. Das Kraftwerk Turów wird in der Lage sein, ihre Kapazität auf etwa 2 Tausend MW zu erhöhen. Der Strom, der im Kraftwerk erzeugen wird, wird ausreichen, um den Bedarf von etwa 1 Million Haushalten zu decken.
Unsere Organisationen wirken gemeinsam dem Ausbau der Braunkohlemine Turów in Polen zum Wohle der lokalen Gemeinschaften, der Natur und des Klimas entgegen. Wir unterstützen bürgerschaftliche Aktivitäten der internationalen Gemeinschaft an der Schnittstelle zwischen der Tschechischen Republik, Deutschland und Polen. Wir bemühen uns, die von Braunkohle abhängige Bogatynia auf den Weg des energetischen, wirtschaftlichen und sozialen Wandels zu bringen.