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PGE nimmt der Bogatynia Region die Entwicklungsmöglichkeiten weg

PGE Konzern will den Abbau des Tagebaus Turów fortsetzen und ignoriert dabei dessen Auswirkungen auf Wasser und Umwelt sowie die Möglichkeit, Geld für Transformation der Region zu verlieren. Das Unternehmen stimmt zu, dass es notwendig ist, die Kohleabbau aufzugeben, auch aus wirtschaftlichen Gründen  aber gleichzeitig bestehen sie auf der Fortsetzung der Förderung in der Region Bogatynia. Damit blockiert PGE die Möglichkeit für die lokale Gemeinschaft, Geld für eine faire Transformation zu erhalten.

1. Bürger aus drei Ländern nahmen an der Konsultation über das Odereinzugsgebiet teil

 Die Konsultation zum Odereinzugsgebiet der Oder endete am 22. Juni.  An den Konsultationen nahmen Organisationen, Institutionen, Bürger und lokale Regierungsstellen aus Polen, der Tschechischen Republik und Deutschland teil. Hervorgehoben wurden die negativen und internationalen Auswirkungen des Turów Tagebaus auf den Wasserstand in drei Ländern - auch im Hinblick auf die Schwermetallbelastung.

In den Konsultationen wurde betont "dass die Auswirkungen des Turowtagebaus negative Auswirkungen auf die Menge der Grundwasserreservoirs im gesamten Flusseinzugsgebiet, d.h. in Polen, der Tschechischen Republik und Deutschland, haben. Aufgrund der Bergbauaktivitäten in Polen,  ist es nicht möglich bis 2027 in der Tschechischen Republik und in Deutschland, einen guten quantitativen Zustand des Wassers zu erreichen, und es besteht die Gefahr einer weiteren Verschärfung des Dürreproblems".

Die RTON-Stiftung hat versucht, dass der Einfluss dersTurów Tagebaus auf die Grundwassermenge als überregionales Problem erkannt wird. "Die Lösung des Problems kann nicht allein den bilateralen Kommissionen für grenzüberschreitende Gewässer überlassen werden, da sie nicht die Konpetenz haben, einen internationalen Plan für das Odereinzugsgebiet zu formulieren".

Quellen:

  1. http://www.mkoo.pl/

2. Tagebau Turów trocknet Sachsen aus

Das jüngste Gutachten des Hydrogeologen Dr. Sylwester Kraśnicki weist darauf hin, dass der Tagebau Turów das Wasser nicht nur aus der Tschechischen Republik, sondern auch aus Deutschland "beraubt". Dr. Kraśnicki untersuchte die grenzüberschreitenden Auswirkungen des Bergwerks auf die Quantität und Qualität des Grundwassers. Die Untersuchung zeigt, dass der Tagebau das Gebiet um Zittau entwässert und dazu auch die Flüsse Neisse und Oder mit Schwermetallen belastet.

Daniel Gerber, deutscher Sprecher der Energie- und Umweltfraktion und Mitglied des Ausschusses für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft erklärt:

"Die Studie zeigt einen klaren Zusammenhang zwischen der Grundwasserreduzierung und den Bergbauaktivitäten im Bergwerk Turów. Die Zahlen sind erschreckend - das Grundwasser in der Grenzregion ist bereits um 40 Meter gesunken. Tiefere Gesteinsschichten wurden in nur 30 Jahren vollständig entwässert”.

 Krasnicki's Forschung ist ein weiterer Beweis dafür, dass Zittau von der Wasserkrise betroffen ist. Die Klimakrise und die weitere Entwasserung des Landes durch Tagebaue werden diese Probleme noch verschärfen.

Die deutsche Europaabgeordnete Anna Cavazzini kommentiert:

"Die Ergebnisse geben uns zum ersten Mal einen umfassenden Einblick in die sächsische und internationale Dimension des Bergwerks Turów. Die Auswirkungen des Tagebaus machen nicht an der Grenze halt. Verschmutztes Wasser fließt über nationale Grenzen hinweg.

Quellen:

  1. https://www.annacavazzini.eu/braunkohletagebau-turow-graebt-sachsen-das-wasser-ab/
  2. https://greenpeace.berlin/wp-content/uploads/2020/06/%C3%9Cbersetzung-Studie-Sylwester-Kra%C5%9Bnicki-zur-deutschen-Grundwassersituation-durch-Erweiterung-des-Tagebaus-Tur%C3%B3w.pdf
  3. https://www.radiolausitz.de/beitrag/warnung-vor-tagebau-erweiterung-bei-zittau-648047/
  4. https://www.l-iz.de/wirtschaft/metropolregion/2020/06/Der-polnische-Braunkohletagebau-Turow-graebt-der-Region-Zittau-das-Wasser-ab-336789

3. Wir haben bereits zwei Petitionen zum Turów-Tagebau - eine dafür, eine dagegen

Am 14. Juli plant der Petitionsausschuss des Europäischen Parlaments die Prüfung einer tschechischen Petition über die Gefahr des Trinkwasserverlusts in der Region Liberec im Zusammenhang mit der Erweiterung des Braunkohletagebaus in Turów. Die Kommission hat auch eine Petition gegen die Schließung des Tagebaus in Turów erhalten -  die wird von lokalen Regierungsvertretern aus Polen eingereicht und von der PGE unterstützt. Es wird wahrscheinlich auf derselben Sitzung des Petitionsausschusses geprüft werden.

Vertreter der Kommunalverwaltung brachten ihre "Besorgnis" über die Aktionen der tschechischen Nachbarn zum Ausdruck. Czechen sollen die die Schließung des Bergbau- und Energiekomplexes Turów herbeiführen. Polnische Kommunalbeamte befürchten, dass die Bergwerke und Kraftwerke schließen und Arbeitsplätze verloren gehen könnten.

Polnische Kommunalregierungen ignorieren offenbar die Stimmen von NGOs, die seit über zwei Jahren versuchen, den Kreis Zgorzelecki und Bogatynia davon zu überzeugen, dass die beste Garantie für Beschäftigung in der Region darin besteht, EU-Mittel für grüne Transformation einzusetzen.

Die PGE versucht, die Konzession für den Tagebau zu verlängern, aber das bedeutet, dass die Region Bogatynia europäischer Mittel für die Umwandlung der Region nicht bekommen wurde. Leider wird die PGE früher oder später gezwungen sein, den Komplex aus wirtschaftlichen Gründen zu schließen, aber dann werden die Bewohner arbeitslos und ohne Mittel für die Transformation zurückbleiben.

Die Expertise von Prof. Jan Popczyk zeigt, dass eine grüne Transformation in der Region möglich ist und mehr Arbeitsplätze schaffen wird, als der Turów-Komplex derzeit bietet.

Quellen:

  1. https://bogatynia.pl/content/view/full/78613 
  2. http://ppte2050.pl/platforma/

4. PGE behauptet, dass der Turów Tagebau keine Auswirkungen auf unterirdische Gewässer hat

Die PGE unternimmt alles, um zu beweisen, dass Turów keinen Einfluss auf den Wasserstand in der Tschechischen Republik und in Deutschland hat. Das Unternehmen bestreitet Daten, die auf zuverlässigen Untersuchungen beruhen. Cire - ein von der PGE gesponsertes Internetportal - veröffentlichte am 22. Juni 2020 einen Bericht mit der These, dass "der Tagebau Turów nur einen kleinen Einfluss auf die hydrologischen Bedingungen auf tschechischer Seite hat". In dem Cire-Artikel heißt es, dass "die Wasserressourcen an der tschechischen Grenze durch die meteorologischen Bedingungen und nicht durch den Betrieb des Braunkohlebergwerks Turów beeinflusst werden”.

Cire schreibt: "In einer Welt, die durch menschliche Aktivitäten und den Klimawandel verändert wird, müssen wir uns mit Dürren rechnen". Cire erwähnt nicht, dass einer der Hauptgründe für den Klimawandel die Verbrennung von Kohle ist. Der Tagebau und das Kraftwerk Turów tragen durch den Ausstoß riesiger Mengen Kohlendioxid direkt zur Verschärfung der Klimakrise bei. Für den Zeitraum 2020 - 2038 wird die Verbrennung der im Bergwerk Turów geförderten Kohle zu Emissionen von mindestens 10,3 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr führen.

Darüber hinaus untersuchten die Autoren des Berichts die Auswirkungen des Klimawandels auf den Zustand der Oberflächengewässer, nicht aber die Auswirkungen auf das Grundwasser. Sie untersuchten auch nicht den Einfluss des Turów-Tagebaus selbst auf den Zustand der Oberflächengewässer und des Grundwassers. Dennoch verwenden sie die Ergebnisse ihrer Analysen, um in den Augen der polnischen Öffentlichkeit die Forschungsergebnisse zu verneinen, die die negativen Auswirkungen von Turów auf die Gewässer zeigen.

Der Bericht erwähnt auch nicht die Tatsache, dass der Tagebau das Wasser mit Schwermetallen belastet. Der TagebauTurów leitet zahlreiche toxische Elemente in das Wasser ein, darunter Quecksilber (über 330 kg im Jahr 2017, davon etwa 100 kg in Wasser und Boden). Quecksilber ist eine der besonders giftigen Substanzen, die einer Bioakkumulation unterliegt, und seine Beseitigung aus der aquatischen Umwelt ist eines der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie.            

Die PGE ist ein staatliches Unternehmen, und die polnischen Behörden verteidigen hartnäckig ihre Interessen. Der vom Landesinstitut für Meteorologie und Wasserwirtschaft veröffentlichte Bericht ist daher nur schwer als objektiv zu betrachten. Obwohl die Institution einen guten Ruf genießt, ist die Zuverlässigkeit des Berichts fragwürdig, zumal er versucht, anderen Studien zu widersprechen, die sich mit den Auswirkungen des Tagebaus auf den Wasserzustand befassen.

Studien über die Auswirkungen von Turów auf den Zustand von Wasser und Umwelt:

  1. https://energyandcleanair.org/wp/wp-content/uploads/2020/03/Air-quality-toxic-and-health-impacts-of-the-Turow-power-plant_publication.pdf
  2. http://plapdp.cz/PDP_LNO/II/1_TEXTOVA_CAST/LNO_II_TEXT.pdf
  3. https://greenpeace.berlin/wp-content/uploads/2020/06/%C3%9Cbersetzung-Studie-Sylwester-Kra%C5%9Bnicki-zur-deutschen-Grundwassersituation-durch-Erweiterung-des-Tagebaus-Tur%C3%B3w.pdf

Andere Quellen:

  1. https://www.cire.pl/item,200277,1,0,0,0,0,0,niezalezna-opinia-imigw-pib-kopalnia-turow-ma-znikomy-wplyw-na-warunki-hydrologiczne-po-stronie-czeskiej---.html
  2. https://www.cire.pl/pokaz-pdf-%252Fpliki%252F1%252F2020%252Fuwarunkowania_klimatyczne.pdf

5. PGE Turów oder grüne PGE?

Die PGE will bis 2044 in Turow Kohle fördern. Gleichzeitig behauptet die PGE, dass es  schwierig ist, Finanzierung und Versicherung für die Entwicklung der Gruppe durch die PGE zu erhalten.

"Nach Ansicht der Europäischen Union ist Kohle ein zunehmend problematischer Brennstoff. Zurzeit haben die Kohleunternehmen Probleme mit der Finanzierung und Versicherung. Die Banken ziehen sich aus der Finanzierung von Kohleprojekten zurück. Obwohl das PZU sich nicht weigert, uns eine Versicherungsgarantie zu geben, zögern ausländische Rückversicherer bereits jetzt, uns ihre Dienste anzubieten" - sagte Präsident der PGE Wojciech Dąbrowski.

Quellen:

  1. https://wyborcza.pl/7,155287,26033380,przygraniczny-konflikt-o-gigantyczna-kopalnie-zaostrza-sie.html

 

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